Hans Thomas Hakl


1947 in Graz geboren und 1970 zum Dr. iuris promoviert. Seit 1973 lebte er zuerst in Italien und dann in der Schweiz. Er baute einen internationalen Handelskonzern mit Schwergewicht in Fernost auf. Von 1978 bis 1995 war er am esoterisch ausgerichteten Ansata Verlag, Interlaken beteiligt. 1990 stieg er aus dem internationalen Handel aus und kehrte nach Österreich zurück. 1996 gründete er die Zeitschrift Gnostika, heute das wichtigste deutschsprachige Publikationsorgan für die Geschichte der Esoterik, und war bis Juli 2009 deren Herausgeber. Seitdem Teil des Redaktionsteams. Er schrieb zahlreiche Einführungen zu esoterischen Werken.

 

Schon in ganz jungen Jahren mit fernöstlichem und jungianischem Gedankengut in Berührung gekommen. Durch sein Interesse an Magie kam Hakl auch in Kontakt mit Adolf Hemberger. Seit einer Begegnung mit Julius Evola Anfang der 70er Jahre in Rom begann H. T. Hakl sich intensiv mit den Büchern des umstrittenen Künstlers, Kultur- und Religionsphilosophen, Esoterikers und Gelehrten zu beschäftigen. Unter dem Pseudonym H. T. Hansen übersetzte er Bücher Evolas aus dem Italienischen ins Deutsche. Darunter die in mehreren Auflagen erschienenen esoterischen Werke Ur I und Ur II sowie Die hermetische Tradition. Die Nutzung dieses Pseudonyms führte aber auch zu Missverständnissen und Anschuldigungen, „Verteidiger und Propagandist“ Evolas zu sein; Hakl sieht sich „dagegen als einen der ganz Wenigen, die einen Mittelweg suchen zwischen undifferenzierter Verteufelung und himmelhochjauchzender Verehrung dieses Mannes“, und verwendet das Pseudonym seit 2000 nicht mehr.

 

Sein Buch Der verborgene Geist von Eranos dokumentiert die Geschichte der Eranos-Tagungen, einer Begegnungsstätte zwischen Ost und West, die zwischen Wissenschaft und Esoterik vermitteln will und maßgeblichen Einfluss auf die Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts hatte. Persönlichkeiten wie C. G. Jung, Gershom Scholem, Mircea Eliade, Adolf Portmann, Karl Kerényi, Heinrich Zimmer, Henry Corbin, Annemarie Schimmel, oder D. T. Suzuki trafen sich dort im Laufe der Jahre zu Vorträgen und Gesprächen. Das Buch dokumentiert eine alternative Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts.

 

Im Laufe der Jahre schrieb Hakl Aufsätze oder Vorworte zur Neuauflage von Werken folgender Personen: Nikolaus Flamel, Papus, Karlfried Graf Dürckheim, Hans Freimark, Dr. Franz Sättler-(Musallam), Éliphas Lévi, René Guénon, George Robert Stow Mead, Aleister Crowley, Bal Gangadhar Tilak.

 

Hakl hat bei esoterischen und wissenschaftlichen Zeitschriften in mehreren Ländern ebenso wie bei einschlägigen internationalen Lexika mitgearbeitet.

 

Das schriftstellerische Werk Hakls ist schwer einzuordnen. Seine Aufsätze, Artikel und Texte sind geprägt von einer gründlichen Auseinandersetzung mit dem Sujet und der Einarbeitung vielfältiger fremdsprachlicher und durchaus kontroverser Quellen. Mit einer auf Vollständigkeit abzielenden Intention und einer abwägenden wissenschaftlich historischen Betrachtungsweise geht er auch Themenbereiche an, die weder vorurteilsfrei noch neutral besetzt sind. Seine eigenen Texte wurden ins Englische, Französische, Italienische, Ungarische, Tschechische und Russische übersetzt.